DRUMS AT NIGHT (2019)
Projektbeschreibung
Brechts zweites Bühnenstück "Trommeln in der Nacht" handelt von Menschen, die während der Januaraufstände in einer Kneipe in Berlin, typische und doch zeitlose Konflikte der Gesellschaft in Berlin und Deutschland um 1919 verhandeln.
Am 15.Januar 1919 (vor 100 Jahren) wurde Rosa Luxemburg als folge der Januaraufstände von der Garde-Kavallerie-Schützen-Division erschossen. Die Morde wurden von der „Antibolschweistischen Liga“, einer rechtsnationalen Vereinigung in Auftrag gegeben und bezahlt. Während der Kriegsheimkehrer Kragler mit sich hadert und sich schlussendlich für die bürgerliche Sicherheit entscheidet, werden im Berliner Zeitungsviertel seine Genossen umgebracht. Kragler hat den ersten Weltkrieg miterlebt. In seinem Schlussmonolog drückt er die Zerrissenheit zwischen Sicherheit und Klassenkampf, Gewalterfahrung und Familiärer Zukunft, Ideologie und Illusion aus.
Kraglers Konflikt zwischen Revolution und Untätigkeit berührt und regt zum Nachdenken über die Notwendigkeit von Widerstand an.
In der intensiven Arbeit der letzten Jahre in der Ukraine und mit Ukrainischen Schauspielern wurde die Regiestudentin Lisa Wagner immer wieder mit diesem Thema konfrontiert. "Im Jahr 2014, als ich zum ersten Mal nach Kharkiv und später Sjewjerodonezk reiste, sind diese Themen für mich zum ersten Mal emotional erfahrbar geworden." Viele Junge Menschen in der Ukraine befanden sich in dem Dilemma mit dem auch Kragler in Trommeln in der Nacht hadert. Daher ging ihrem Probenprozess zu Trommeln in der Nacht im Rahmen des "Studienprojekt I, Thema Brecht" eine einwöchige Recherchereise in der Ost-ukrainischen Stadt Kharkiv und der Hauptstadt Kiev voraus, der sich das gesamte Ensemble anschloss.
Informationen
Name: Drums At Night // Trommeln in der Nacht
Theaterstück
Zeitraum: März 2019-April2019
Premiere: 13.04.2019 Sprechwerk Hamburg
Weitere Aufführungen: 14.04.19 Sprechwerk Hamburg
Credits
Regie/Choreographie: Lisa Wagner
DarstellerInnen: Sophie Seja, Franca Burandt, Annalena Haering, Maksim Panchenko
Musik: Philipp Kehder
Kostüm: Johanna Winkler und Natascha Dick
Bühnenbild: Sophia Rötschke
Licht: Maciek Marzec
Fotos: Philipp Keheder, Patrick Sobottka
Produktionsassistenz: Konstantin Buchholz und Heidi Wagner
Besonder Dank an: Tom Sühr, Maria Vanieieva, Olha Krivashenko
In Kooperation mit: University of Arts Kharkiv und Hochschule für Musik und Theater Hamburg